Grundlagen der GfK

Geschrieben von Peter Klar

Beschreibung

Gewaltfreie Kommunikation nach Mashall B. Rosenberg

Über Gewaltfreien Kommunikation gibt es so viel zu verstehen, lernen und üben. An dieser Stelle kann ich nicht den Anspruch erfüllen, die vollumfänglich zu versorgen. Viel mehr gebe ich dir hier ein paar Quellen, die du für dich nutzen kannst. Für eine tiefergehende Beschäftigung empfehle ich dir auf jeden Fall einen Präsenz-Seminar zu besuchen. Dort kannst du viele Fragen stellen und mit anderen Teilnehmern zusammen üben.

Zunächst möchte vorausschicken, dass der Begriff „gewaltfrei“ oft irritiert. Damit ist keine körperliche Gewalt gemeint, du kannst auch gerne emphatische, wertschätzende oder nicht-verletzende Kommunikation dazu sagen. Also störe dich bitte nicht an dem Begriff „gewaltfrei“.

In diesem Video erklärt Marshall Rosenberg (auf Englisch) die Herleitung der Gewaltfreien Kommunikation, daraus wird auch klar, warum er die Methode „non-violent communication“ getauft hat:

Für mich bringt es Klaus Karstädt noch viel klarer auf den Punkt:

Bei der Gewaltfreien Kommunikation geht es darum aufrichtig mit anderen Mensch zu kommunizieren, ohne die andere Person dabei zu verletzten.

Die ultimative Formel, die es auf den Punkt bringt ist dabei ganz einfach:

  1. Beobachtung,
  2. Gefühl,
  3. Bedürfnis und
  4. Bitte.

Lies dir zu den vier Schritten die kurze Beschreibung der Wikipedia durch, dort findest du auch ein paar Beispiele dazu.

Um deinem Team zu erklären, wie man ein nicht-verletzendes Feedback gibt, kannst du diese Übersicht nutzen:

SchrittErklärungAnsatzVermeide
BeobachtungSituation, wie sie eine Kamera aufgenommen hätteWertung oder Interpretation: Du bist…
GefühlWas wir fühlen, unsere emotionalen Reaktionenich fühle, ich binAnalyse: Ich habe das Gefühl, dass du…
BedürfnisWas wir brauchen, was uns wichtig istich brauche, mir ist wichtigSchuldzuweisung: weil du…
BitteWorum wir bitten, was konkret soll der andere tun?Kannst du bitte…Abstraktion: Hör auf mich! Negation: Mache nicht mehr…

So einfach der methodische Teil der Gewaltfreien Kommunikation ist, so schwer ist es sie erfolgreich zu praktizieren! Wenn die Gewaltfreien Kommunikation nicht funktioniert, dann liegt es oft daran, dass sie nur als 4-Schritte-Methode angewendet wurde. Dabei ist es erfolgskritisch, dass du bei deiner Kommunikation Wertschätzung und Offenheit entgegenbringst. Wenn du der anderen Person nur zuhörst um besser dagegen zu argumentieren, dann wird das kein emphatischer Dialog werden.

Mit etwas Übung wird es dir immer besser gelingen nicht nur mit dem Sachverstand zuzuhören, sondern dich auch in dein Gegenüber einzufühlen.

Nicht-verletzendes Feedback

Es ist sehr nützlich die Gewaltfreien Kommunikation in den Grundlangen zu verstehen, um ein nicht-verletzendes Feedback zu geben oder ein Feedback zu bekommen ohne sich verletzt zu fühlen.

Das Feedback ist das aufrichte Angebot an eine andere Person, die Beziehung zueinander zu verbessern. Funktionieren wird da besonders gut, wenn beide Personen ein Interesse daran haben, die Beziehung zu verbessern.

Es gibt viele Übungen (z.B. das Feedback Speeddating, der heiße Stuhl oder das Feedback à la carte) mit denen du im Team das Feedback praktizieren kannst. Das Ziel sollte sein, dass es im Team üblich ist, ein Feedback zu geben oder zu bekommen. Je häufiger es praktiziert wird, desto besser ist es für die psychologische Sicherheit im Team. Während zu Beginn nur unkritische Störungen ausgesprochen werden, trauen sie die Teammitglieder im Laufe der Zeit immer klarer für ihre Bedürfnisse einzustehen.

Um ein Team zu echten PowerTeams zu entwickeln ist es unablässig, dass im Team regelmäßig in einem beliebigen Format Feedback – bitte ohne zu verletzten – geben wird.

Hinweise

  • Das Buch Gewaltfreie Kommunikation von Rosenberg ist sehr empfehlenswert, selbst nach mehrmaligem Lesen kann man immer wieder etwas daraus mitnehmen.
  • Die gewaltfreie Kommunikation ist wie eine eigene Sprache – Marshall B. Rosenberg hat sie die „Sprache des Herzens“ genannt. Man kann diese Sprache nur schlecht aus Büchern und Video lernen. Ich empfehle jedem, der sich für die GfK interessiert, ein Kurs (keinen Online-Kurs) zu machen.
  • Die Gewaltfreien Kommunikation klingt einfach, ist aber schwer zu praktizieren. Es ist quasi eine Lebensaufgabe, sie täglich anzuwenden.

Quellen

Rosenberg, Marshall B. Gewaltfreie Kommunikation: eine Sprache des Lebens. Übersetzt von Ingrid Holler. 12., Überarbeitete und Erweiterte Auflage. Reihe Kommunikation. Paderborn: Junfermann Verlag, 2016.

Holler, Ingrid, Marshall B. Rosenberg, und Marshall B. Rosenberg. Trainingsbuch gewaltfreie Kommunikation: abwechslungsreiche Übungen für Selbststudium, Seminare und Übungsgruppen. 8., Überarbeitete und Erweiterte Auflage. Gewaltfreie Kommunikation, Band 2. Paderborn: Junfermann Verlag, 2016.

Liste mit Gefühlen und Bedürfnissen

Fragen und Kommentare

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
>