Das Governance-Meeting dient dazu die Zuständigkeit im Team zu regeln und zu optimieren. Im Mittelpunkt des Governance-Meetings steht die Verabschiedung neuer oder geänderter Teamregeln und Rollen, es deckt damit das Governance-Feld ab siehe spannungsbasiertes Arbeiten .
Beschreibung
Unterstützt | typische Frequenz | Eignung | Wer | Stufe |
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Einfluss, Struktur und Klarheit | monatlich | Team | Moderator | Fortgeschritten |
Das Governance-Meeting stammt aus der Holacracy und geht ursprünglich auf Vefahren der Quäker zurück. Der Ablauf wurde durch unzählige praktische Erfahrungen immer weiter optimiert.
Rollen und Regeln werden in Teams oft definiert, verschwinden dann allerdings in der Schublade. Ein selbstorganisiertes Team kommt jedoch nicht umhin, die Rollen regelmäßig untereinander abzustimmen, schließlich haben sie keine Führungskraft mehr, die dafür zuständig ist.
Es gibt keinen Teamsprecher, Führungskraft oder ähnliches, die sich um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern und diese dadurch unbewusst entmündigen. Als Grundprinzip des spannungsbasierten Arbeitens spricht jedes Teammitglied für sich und seine Bedürfnisse. Daher ist es wichtig, dass Entscheidungen im Team so wenig wie möglich über (informelle) Macht entschieden werden, sondern über einen Austausch auf Augenhöhe.
Die Dauer ist auf eine feste Zeitspanne beschränkt, z.B. 120 Minuten. Das Governance-Meeting braucht unbedingt einen Moderator, der stringent durchgreift, damit sich nicht das Recht des (Rede-)Stärkeren etabliert. Sollte in der vorgegeben Zeit nicht alle Spannungen bearbeitet worden sein, so kann das Team gemeinsam einen Zusatztermin planen oder offene Themen in den nächsten Regeltermin schieben.
Ablauf
Nr. | ca. Zeit | Agenda | Beschreibung | Methoden-beschreibung |
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1 | 5 | Check-in Runde | Alle Teilnehmenden äußern der Reihe nach ihr aktuelles Befinden, oder teilen einen anderen Wortbeitrag zur Eröffnung des Meetings. Reaktionen sind nicht erlaubt. | simple CI |
5 | 5 | Agenda erstellen | Das Team erstellt eine Agenda aus den Spannungen, die von den Teammitgliedern eingebracht werden. Jedes Teammitglied darf beliebig viele Spannungen hinzufügen, indem es einen kurzen Platzhalter für jede Spannung nennt. Erklärung oder Diskussion sind nicht erlaubt. | |
6 | 105 | Spannungen abarbeiten | Wer einen Agendapunkt eingebracht hat, sollte auch einen Vorschlag dazu mitbringen. Notfalls kann der Spannungsgeber den Vorschlag auch ad-hoc erarbeiten. Über jede Spannung wird mit dem integrativen Konsent entschieden. | Übung einwandfrei |
7 | 5 | Abschlussrunde | Alle Teilnehmenden äußern der Reihe nach eine Abschlussreflektion in Bezug auf das Meeting. Reaktionen sind nicht erlaubt. | simpler CO |
Hinweise
- Der Moderator achtet sehr darauf, dass alle Teammitglieder gleich behandelt werden und jeder nur spricht, wenn es die Methode auch erlaubt. So ist gewährleistet, dass die Wortstarken Teammitglieder nicht das Meeting dominieren.
- Das Format wird in den ersten Terminen nicht rund laufen. Rechne damit, dass es einige Termine braucht, bis sich das Team an die Disziplin des Formats gewöhnt hat.
- Es ist empfehlenswert direkt nach einem Governance-Meeting (oder die letzte halbe Stunde des Meetings) für einen Ausklang zu reservieren. Das Meetingformat läßt kaum Raum für Emotionen, gib den Teammitglieder nach dem Governance-Termin die Chance sich auszusprechen.
- Es gibt schöne Systeme, die den Ablauf unterstützen und eine Protokollierung stark vereinfachen: