Falls du mit dem Gedanken spielst SCRUM im Team einzuführen, dann solltest du diese 5 Gründe des Scheiterns kennen.
SCRUM ist ein Framework für agiles Arbeiten in der Software-Entwicklung. Dort ist es so erfolgreich, dass man schnell auf die Idee kommt, die Arbeitsweise auf andere Anwendungsbereiche zu übertragen. Dies kann durchaus funktionieren – aber eben nicht überall.
Für Agilität jenseits der IT gibt es hier 5 Voraussetzungen, die erfüllt sein sollten, wenn du SCRUM als Vorgehensmodell nutzen möchtest.
Grund 1: kein Produkt
Die Rollen und die Abläufe zielen drauf ab die Entstehung eines komplexen Produkts zu ermöglichen.
Vielleicht stellt dein Team einen Service bereit oder erledigt lauter kleine Aufgaben. Das ist völlig in Ordnung, nur wirst du bei der Anwendung von SCRUM schnell auf Schwierigkeiten stoßen. Bestimmt lassen diese sich lösen, aber dafür braucht es wiederum viel Erfahrung von Wissen bezüglich des SCRUM-Frameworks.
Grund 2: Nicht alle im Team haben die gleiche Rolle
SCRUM kennt nur den Product Owner, den SCRUM Master und das Entwicklungsteam. Im Entwicklungsteam soll die gemeinsame Verantwortung für das Produkt dadurch verstärkt werden, dass sich alle im Team für das gesamte Produkt einsetzen. Spezialisierte Rollen sind nach SCRUM nicht erlaubt.
Vielleicht ist es aber gerade der Erfolgsfaktor in deinem Team, dass es eine klare Rollenverteilung im Team gibt. Statt diese aufzugeben, sollte man besser ein anderes Modell für die Arbeitsorganisation einsetzen.
Grund 3: Mitarbeiter sind nicht exklusiv in einem Projekt
Für ein Software-Entwicklungsprojekt ist die enge Taktung von SCRUM sicherlich ein Erfolgsfaktor. Das wird nur gut funktionieren, wenn auch die Team-Mitglieder sich voll im Projekt einbringen. Schon mit Teilzeitkräften kann es schwierig sein, da diese sich schwer tun an den Planning-, Review- und Retro-Sitzungen teilzunehmen.
Wenn dein Team nicht exklusiv an einem Projekt arbeitet, dann solltest du das ändern, bevor du mit SCRUM beginnst.
Grund 4: Kunde ist nicht verfügbar
Bei SCRUM wird eine Rolle schnell mal vergessen: der Kunde. Dabei ist diese Rolle extrem wichtig und muss für den Produkt-Verantwortlichen (Product Owner) regelmäßig greifbar sein. Schließlich soll sich der Product Owner nicht irgendwelche Produkteigenschaften ausdenken, sondern diese aus den tatsächlichen Bedürfnissen der Kunden ableiten.
Leider schafft man es nicht immer den Kunden regelmäßig einzubinden. Daher solltest du prüfen, ob ein Product Owner genügend Austausch mit Kunden hat. Sollte dies nicht der Fall sein, dann wird SCRUM nicht rund laufen. Die Tücke liegt darin, dass dieses Problem verborgen ist und nicht sofort erkennbar.
Grund 5: die Führungskraft macht nicht mit
Außer dem Product Owner und dem SCRUM Master gibt es keine weiteren Führungsrollen. Oftmals werden diese Rollen aber nicht von den bisherigen Führungskräften besetzt, sondern von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Ein Problem entsteht dann, wenn die Führungskraft davon ausgeht, dass es sich bei dem SCRUM-Projekt um ein Projekt wie alle bisherigen Projekte handelt. Es braucht für das erfolgreiche Funktionieren von SCRUM eine Führungskraft, die die Prinzipien verstanden hat und entsprechend mit dem Team umgeht. Tut sie das nicht, dann wir SCRUM schlicht und einfach nicht funktionieren und zur reinen Fassade verkommen.
Welche Gründe sprechen aus deiner Erfahrung gegen SCRUM? Lass es uns wissen und schreibe unten einen Kommentar dazu!