Mit dieser Übung reflektiert das Team die wichtigsten Faktoren, die aus einem Team ein echtes PowerTeam machen. Diese Übung eignet sich bestens für den Start einer Teamentwicklung.
Beschreibung
Unterstützt | Dauer | Eignung | Wer | Stufe |
Struktur und Klarheit | 20 | eher Teams | Moderator | Einstieg |
Ziele
- Das Team reflektiert die eigenen Erfahrungen ihrer Teamarbeit.
- Damit kann das Team eigene Emotionen mit den Entwicklungsfeldern des Baum-Modells verbinden.
Ablauf
Die Übung beginnt mit der Reflexion eigener Erfahrungen, der Zuordnung zu Entwicklungsfeldern und einem Schätzwettbewerb als Abschluss.
Nachfolgend werden alle drei Teile ausführlich beschrieben.
Reflexion eigener Erfahrungen
Bereite eine kleine Tabelle vor (z.B auf dem Flip-Chart):
TOP-Team | FLOP-Team |
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Schreibe auf ein zweites Flip-Chart die Entwicklungsziele untereinander (siehe Erläuterungen zu den Entwicklungszielen):
- Bedeutsamkeit
- Kompetenz
- Selbstbestimmung
- Einfluss
- psychologische Sicherheit
- Verlässlichkeit
- Struktur und Klarheit
Verberge diese Liste, damit das Team die Begriff nicht lesen kann.
Die folgende Reflexion ist als Gedankenreise angelegt, damit die Teammitglieder sich in ihre Erfahrungen zurückversetzen. Dadurch werden nicht nur rationale Aspekte, sondern vor allem auch mit der Situation verknüpfte Gefühle und Bedürfnisse berührt. Natürlich kannst du einfach die Erfahrungen bei den Teammitgliedern abfragen, doch dann fehlen die Emotionen, die sie mit der damaligen Arbeitssituation verbinden. Diese Emotionen dienen als starker intrinsischer Antrieb für eine Teamentwicklung. Die Gedankenreise könntest du zum Beispiel so anleiten:
- Wir gehen jetzt auf eine Gedankenreise zu euren Team-Erfahrungen. Jede Gedankenreise beginnt mit Entspannung. Setzt euch entspannt hin. Schließt die Augen. Atmet ruhig weiter, ein … und aus…. nochmal ein…. und aus… (beobachte den Entspannungsgrad der Teammitglieder)
- Dein Geist ist nun entspannt und frei, du kannst in jede Zeit und an jeden Ort reisen, den du erlebt hast…
- Gehe die vielen Arbeitsteams durch, in denen du je warst: in der Schule, im Verein, bei deinem Hobby, in der Ausbildung, wo immer du in einem Team gearbeitet hast…(mind. 20 sec. Pause)
- Welche Team war so richtig gut, hatte Erfolg, war das TOP-Team in dem du jemals warst…(mind. 20 sec. Pause)
- Welche Eigenschaften hatte diese TOP-Team? Nenne die Eigenschaften laut… (notiere die genannten Eigenschaften in der Spalte TOP-Team in der vorbereiteten Tabelle)
- Wir setzen die Gedankenreise fort und gehen zu einem anderen Team, das du erlebt hast. Ein Team in dem die Arbeit schwer fiel, es nicht rund lief und der Erfolg ausblieb. Welches war das FLOP-Team in dem du jemals warst…(mind. 20 sec. Pause)
- Welche Eigenschaften hatte diese FLOP-Team? Nenne die Eigenschaften laut… (notiere die genannten Eigenschaften in der Spalte FLOP-Team in der vorbereiteten Tabelle)
- Wunderbar, nun machen wir uns auf den Rückweg. Wenn ihr. wieder im Hier und Jetzt angekommen seid, öffnen eure Augen… (warte, bis alle Teammitglieder ihre Augen geöffnet haben)
Zuordnung zu Entwicklungsfeldern
Schaut euch nun gemeinsam die Eigenschaften von TOP- und FLOP-Teams an und zeige die vorbereiteten Entwicklungsfelder.
Versucht die gesammelten Eigenschaften den Entwicklungszielen zuzuordnen.
Fang mit der Spalte TOP an: Welche Eigenschaften lassen auf die Erfüllung welcher Entwicklungsziele schließen?
Frage für die Eigenschaften in der Spalte Flop: welche Ziele wurden vernachlässigt?
Es ist nicht wichtig, dass jeder Begriff eindeutig einem Entwicklungsfeld zugeordnet wird. Das Ziel der Zuordnung ist, dass das Team die Begriffe kennenlernt und versteht, dass diese für ihre Teamentwicklung nützlich sein können.
Schätzwettbewerb
Falls es die Zeit erlaubt, lass das Team folgende Fragen schätzen:
- Schätzt mal, wie viele Teams es in der eigenen Organisation gibt.
Auflösung: Forscher, die sich mit Teams beschäftigen, gehen davon aus, dass die Anzahl Teams in einer Organisation etwa 30-40% der Mitarbeiteranzahl entspricht. - Wie hoch schätzt ihr den Anteil an Top-Teams (also Hochleistungsteams)?
Auflösung: Eine eindeutige Lösung gibt es nicht, aber Experten gehen von einem Anteil von 10-20% Hochleistungsteams aus.
Gut, wenn es dir gelingt im Team die Erkenntnis zu gewinnen, dass nicht jedes Team automatisch ein TOP-Team ist und dass es sich lohnt etwas Zeit für die Entwicklung zu einem echten PowerTeam zu investieren. Davon profitiert nicht nur der Arbeitgeber, sondern auch alle Teammitglieder.
Hinweise
Diese Übung soll Bewusstsein für die Wichtigkeit von Teamentwicklung entwickeln. TOP Teams beschäftigen sich nicht nur mit den Arbeitsinhalten, sondern verwenden auch Zeit für die Arbeitsorganisation und die Zusammenarbeit wohl auf einer sachlichen, als auch emotionalen Ebene.
Führe die Übung in jedem Team nur einmal durch. Sorge für die notwendige emotionale Tiefe damit die Teammitgliedern der Erkenntnis eine möglichst hohe Bedeutung zuschreiben.
Quellen
Curphy, Gordon J., und Robert Hogan. The Rocket Model: Practical Advice for Building High Performing Teams. Tulsa, OK: Hogan Press, 2012.