Ein Team kann schnell in selbstgefälligem Lob und Harmonie untergehen. Daher benötigt das Team möglichst objektive Rückmeldungen über die Fortschritte und mögliche Fehlentwicklungen. Im Sport ist das automatisch durch das Abschneiden im Wettbewerb gegeben. Bei der Arbeit fehlen solche unmittelbaren Rückmeldungen oft. Mit dieser Methode sollen Indikatoren gefunden werden, die den Erfolg des Teams erkennbar machen.
Beschreibung
Unterstützt | Dauer | Eignung | Wer | Stufe |
---|---|---|---|---|
Selbstbestimmung, Verlässlichkeit, Klarheit und Struktur | 45 | eher Team | Moderator | Einstieg |
Ziele
- Das Team hat eine gemeinsame Vorstellung, was Erfolg bedeute.
- Indikatoren, die frühzeitig Fehlentwicklungen andeuten, sind definiert.
- Das Team verabredet die Regelmäßige Erhebung uns Auswertung der Indikatoren.
Ablauf
Motiviere zunächst, dass Indikatoren (Kennzahlen) helfen die Realität nicht aus den Augen zu verlieren.
Geht gemeinsam den Team-Purpose durch und frischt eure Erinnerungen auf, wozu das Team da ist.
Vorschläge sammeln
Stelle folgende Fragen uns lass das Team jeweils 3 min. Ideen dazu sammeln:
- Mit Blick auf unseren Team-Purpose, worauf kommt es wirklich an?
- Was passiert, wenn wir (nicht) dem Purpose entsprechen?
- Wenn wir Probleme haben, welche Veränderungen treten dann ein?
Indikatoren ableiten
Geht in kleine Gruppen 2-4 Personen zusammen. Jede Gruppe überlegt sich Indikatoren, wie man Fortschritte und Fehlentwicklungen möglichst früh erkennen kann. Dabei hilft es auf die Überlegungen aus dem vorherigen Schritt zu blicken.
Indikatoren festlegen
Die Ergebnisse aus den Kleingruppen werden präsentiert und auf einer Tafel gesammelt. Dabei müssen die Indikatoren nicht gleich optimiert und verbessert werden, die sollen einfach nur einen ersten Wurf darstellen.
Versucht nun die vorläufigen Indikatoren nach ihrem Nutzen zu bewerten. Hängt die nützlichsten Indikatoren weit oben auf die Tafel, Indikatoren mit geringerem Nutze weiter unten. Sehr ähnliche Indikatoren könnt ihr als einen Indikator betrachten.
Nun beginnt ihr von oben nach unten die Tafel abzuarbeiten, wenn das Ende des Zeitrahmens für diese Übung gekommen ist, könnt ihr jederzeit mit einem guten Ergebnisse enden.
Nehmt euch einen Indikator nach dem anderen vor (oder mehrere, wenn sie sehr ähnlich sind):
- Was genau können wir regelmäßig erheben?
- Wie und wann erheben wir die Daten?
- Wer ist zuständig?
- Wo legen wir die Werte für die Indikatoren ab?
- Wann und wo besprechen wir die Daten?
Versucht die Indikatoren nicht zu kritisch zu diskutieren. Habt Mut sein einfach mal für einige Wochen auszuprobieren – was funktioniert behaltet ihr, den Rest überarbeitet ihr. In der Praxis reifen die Indikatoren viel besser, als in theoretischen Diskussion darüber.
Hinweise
Prüfe, ob die Indikatoren zu dem Team-Purpose passen. Falls die Definition von Erfolg und der Purpose nicht zusammen passen, dann solltet ihr auf jeden Fall eine Spannung festhalten, die ihr in einem künftigen Meeting bearbeiten werdet.
Transparenz, vor allem in Form von Zahlen, kann in Teams Ängste auslösen. Vor allem wenn Manager die Zahlen blind für Bewertungen verwenden. Achte darauf, dass die Indikatoren dem Team gehören und nur wenn es das Team wünscht nach außen veröffentlicht werden.
Indikatoren sind Kennzahlen und sagen als Zahl überhaupt nichts aus. Sie sind oft nicht mit anderen Teams vergleichbar, auch nicht mit den Zahlen des Team in der Vergangenheit. Es geht nicht darum aus einer 4,5 unbedingt eine 5 zu machen! Orientiert euch nicht nach den Zahlen, sondern immer am Team-Purpose. Die Zahlen helfen zu erkennen, dass sich möglicherweise ein schädlicher Trend einstellt.
Es gibt keine idealen Indikatoren – vor allem nicht in einer schnell veränderlichen Welt. Viel wichtiger als die einzelnen Indikatoren ist es, dass das Team sich regelmäßig und kritisch mit der Realität abgleicht. Ohne die Indikatoren läuft ein Teammitglied immer Gefahr als Nestbeschmutzer zu gelten, wenn es auf kritische Entwicklungen hinweisen möchte.