Stärkenprofile

Geschrieben von Peter Klar

Oft kennt man Kolleginnen und Kollegen mit denen man lange zusammenarbeitet nur wenig. Um möglichst viele Potentiale im Team zu nutzen, ist es sinnvoll die Stärken der Teammitglieder zu kennen.

Beschreibung

Unterstützt Dauer Eignung Wer Stufe
Kompetenz, psychologische Sicherheit 80 Gruppen und Teams Moderator Einstieg

Ziele

  • Das Team kennt die Stärken und Vorlieben der Teammitglieder. Alle Teammitglieder können dafür sorgen, dass vorhandene Potentiale im Team besser zum Einsatz kommen.
  • Die Zusammenarbeit verbessert sich, wenn die Vorlieben, aber auch die Reizthemen der anderen Teammitglieder bekannt sind.

Ablauf

Zunächst darf jedes Teammitglied seine eigenen Stärken und Möglichkeiten auflisten. Anschliessend hilft das Team jedem die Listen zu vervollständigen. Im Anschluss werden die Interessen und Reizthemen paarweise in Interviews ergründet.

Eigenbild Stärken und Möglichkeiten

Lass alle Teammitglieder ein leeres Profil auf dem Flip-Chart-Bogen (oder bei Virtuellen Meetings auf einer virtuellen Pinnwand) anlegen. Du kannst neben dem Namen auch ein Selbstbildnis einfügen:

Name optional: Selbstbildnis
Stärken: “ich kann gut…”




Möglichkeiten: “ich könnte im Team…”




Interessen: “sprich mit mir über…”





Reizthemen: “bitte vermeide bei mir…”





Vorbereitung für das Stärkenprofil

Gib den Teammitgliedern ca. 10 Minuten Zeit, um die beiden oberen Felder (Stärken und Möglichkeiten) für ihr eigenes Profil auszufüllen. Bei den Stärken werden in der Regel zunächst fachliche Kompetenzen aufgelistet, weise darauf hin, dass es auch Stärken sein können, die sie im privaten Umfeld, im Verein, beim Sport, beim Hobby, etc. zeigen. Es geht hier nicht nur um die Rolle, die ein Teammitglied im Team hat, sondern um die ganze Person mit all ihren persönlichen Stärken!

Fremdbild Stärken und Möglichkeiten

Wenn den Teammitglieder nichts mehr zu ihrem eigenen Profil einfällt, dann darf das Team nachhelfen. Dazu werden die Profile gut sichtbar an den Wänden aufgehängt.

Lass alle Teammitglied mit einem Stift in der Hand für ca. 15 Minuten durch dem Raum wandern. Wie bei einer Vernissage werden die Profile begutachtet, jeder lässt die Profile auf sich wirken und überlegt, ob er weitere Wahrnehmungen zu der Person hat. Jeder darf auf allen Profilen Ergänzungen vornehmen. Nicht erlaubt sind dabei: etwas zu streichen/korrigieren und mit anderen zu sprechen.

Interessen-Interview

Bilde 2er Gruppen, am besten mit Paarungen, die sich noch nicht so gut kennen.

Eine Person hat die Aufgabe die unteren beiden Felder des Profils der anderen Person auszufüllen. Dazu kann die Person Fragen stellen, nachhaken, die andere Person erzählen lassen. Neben dem Zuhören sollte die Person nicht vergessen, die wichtigsten Punkte in die beiden Felder einzutragen.

Nach ca. 5-10 Minuten wechseln die beiden Personen die Rollen und das andere Profil wird befüllt.

Auch in diesem Abschnitt ist erlaubt und erwünscht, dass sie die Interviewpartner nicht nur über die reinen Arbeitsthemen sprechen. Gerade bei Interessen sind doch Hobby, Reisepläne, Essen, Apps, Sport etc. viel interessanter.

Abschluss im Team

Zum Abschluss wird jede Person reihum durch ihren Interviewpartner vorgestellt (max. 3 min).

Nach der Vorstellung kann das Team Rückfragen zum besseren Verständnis stellen. Auch dürfen noch weitere Stärken oder Möglichkeiten genannt werden. Das Profil wird dabei weiter ergänzt und vervollständigt.

Hinweise

Sorge dafür, dass die Rückmeldungen stets wertschätzend sind. Es geht hier um die Stärken-Profile und nicht die Lückenprofile!

Die Stärken eines Teammitglieds sind eine Einladung an die Anderen diese Stärken als Unterstützung zu nutzen. In der Moderation kannst du immer wieder fragen: “Wie könntet ihr diese Stärke bei der Arbeit nutzen?”

Wenn alle Teammitglieder vorgestellt wurden, kann das Team besprechen, was mit den Profile gemacht werden soll. Dabei ist die Weiterverarbeitung der Profile nicht wirklich entscheidend. Wichtig ist, dass ein intensiver Austausch zu den Personen und Persönlichkeiten stattgefunden hat. Die wichtigen Erkenntnisse hat jeder im Kopf und nimmt sie mit.

Statt die Profile elektronisch weiter zu verarbeiten, sollte das Team die Übung in einigen Monaten wiederholen.

Quellen

Klein, Sebastian, und Ben Hughes. Der Loop-Approach. Frankfurt New York: Campus Verlag, 2019.

Fragen und Kommentare

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