Speeddating Feedback

Geschrieben von Peter Klar

Es gibt viele Formate um Feedback im Team zu praktizieren. Das Speeddating Feedback ist ein schlankes Format, bei dem das Feedback öfter, dafür weniger intensiv durchgeführt wird. Diese Methode kann als Übung zum Einstieg genutzt werden, aber auch immer wieder in Workshops eingebaut werden.

Beschreibung

UnterstütztDauerEignungWerStufe
psychologische Sicherheit30Gruppe/TeamModeratorFortgeschritten

Ziele

  • Das Team praktiziert die Feedback-Techniken mehrfach mit unterschiedlichen Feedback Partnern.
  • Die Intensität ist durch die zeitliche Begrenzung nicht allzu hoch, so kann das Team die Angst vor dem Austausch von Feedback abbauen.

Ablauf

Beim Speeddating geht es um Tempo, sobald das Dating beginnt, solltest du immer die Uhr im Blick behalten, außerdem benötigst du eine kleine Glocke, eine Hupe, Pfeife o.ä.

  1. Bringe die 4 Schritte eines Feedbacks dem Team in Erinnerung (siehe Tabelle in Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation). Erkläre kurz den Ablauf eines Speeddating und warne vor, dass die Zeit knapp bemessen ist und dass die Bitte auch gerne weggelassen werden kann.
  2. Mischen: Die Teammitglied gehen entspannt durch den Raum lassen ihre Gedanken schweifen und schauen wem sie so begegnen.
  3. Partnerwahl: Auf dein Signal mit der Glocke sucht jeder einen Partner, die Partner setzen sich gegenüber.
  4. Vorbereitung: Jedes Teammitglied überlegt sich eine Rückmeldung für seinen Partner. Das kann ein Erlebnis in letzter Zeit sein, das als unangenehm oder angenehm erlebt wurde. Die Teammitglied sprechen dabei nicht, sie sollten sich jedoch Notizen machen.
  5. Nach 2 Minuten gibst du das nächste Zeitsignal.
  6. Feedback 1: Ein Partner beginnt und gibt der anderen Person das vorbereitete Feedback. Der Partner hört aufmerksam und schweigend zu.
  7. Nach 2 Minuten gibst du das nächste Zeitsignal.
  8. Feedback 2: Der andere Partner gibt das vorbereitete Feedback. Auch hier hört der Feedbackempfänger aufmerksam und schweigend zu.
  9. Nach 2 Minuten gibst du das nächste Zeitsignal.
  10. Austausch: Nun besteht die Möglichkeit Rückfragen zum gehörten Feedback zu stellen oder sich generelle zum Feedback auszutauschen. Wenn jemand den Drang spürt sich zu rechtfertigen, zu verteidigen oder etwas “richtig” zu stellen, dann soll er das nicht tun, sondern dem Partner nur wissen lassen, dass er diesen Drang verspürt.
  11. Nach 2 Minuten gibt du das letzte Zeitsignal für die Runde.
  12. Macht noch zwei weitere Runden, startet immer mit Bewegung (siehe Mischen).
  13. Frage als Abschluss die Teammitglieder, ob jemand eine Störung hat oder noch Fragen offen sind.

Hinweise

  • Wichtiger Hinweis für die Teammitglieder: Bei den kurzen Feedbacks geht nicht darum den anderen mit dem Feedback ändern zu wollen, sondern ihn wissen zu lassen, welche Wirkung sein handeln hatte! Was er mit der Erkenntnis anstellt bleibt ihr oder ihm überlasen. Das ist der Grund, warum bei dieser Übung auf die Bitte verzichtet werden kann.
  • Der Zeitdruck sorgt dafür, dass das Feedback in aller Regel nicht sehr intensiv ausfällt. Die Methode ist weniger für ein intensives Feedback gedacht, als für das üben der 4-Schritte-Methode der Gewaltfreien Kommunikation.
  • Sorge unbedingt dafür, dass es Feedback-Runden sind und keine Abrechnungrunden! Die Offenbarung eigener Gefühle und Bedürfnisse steht im Mittelpunkt. Auf keinen Fall sollen die Teammitglieder den anderen erklären, wie sie künftig sein sollen und sich zu verhalten haben.
  • Wenn eine nicht-verletzende Rückmeldung den Teammitglieder noch schwer fällt, dann verkürze auf zwei Runden und lass am Ende etwas mehr Zeit für den Austausch. Dabei sollen die Teammitglieder zurückmelden wie verletzend sie das Feedback empfunden haben und woran sie das festmachen.

Quellen

Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation

Liste mit Gefühlen und Bedürfnissen

Klein, Sebastian, und Ben Hughes. Der Loop-Approach. Frankfurt New York: Campus Verlag, 2019.

Fragen und Kommentare

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