Welche Tools sind in Online Workshops sinnvoll?

Geschrieben von Peter Klar

Bei Videokonferenzen und Online-Workshops denken viele gleich an zoom und Co. Eine gute Plattform für eine stabile Video-Verbindung ist wichtig, aber wer mehr Abwechslung in die Online-Workshops bringen möchte, sollte sich auch die anderen Tools ansehen.

Die besten Tools für Videokonferenzen

Die Basis für einen Online-Workshop bilden Dienste, die eine Audio-Video-Verbindung zu den Teilnehmern herstellt. Um aktuellen Preise zu ermitteln, habe ich jeweils ein Link auf die Seite der Anbieter aufgenommen. Manche Hersteller verkaufen eher Teilnehmerlizenzen, andere Moderatorenlizenzen. Je nach Nutzungsart können sich sehr unterschiedliche Preise ergeben:

  • Für die Zusammenarbeit in einem Team sollte idealerweise jeder die Möglichkeit haben eine Online-Besprechung zu starten. Hier fährt man mit Teilnehmerlizenzen besser.
  • In einem hierarchischem Umfeld (z.B. Schule, Training, klassische Führung) reicht es, wenn nur wenige Teammitglieder eine Besprechung starten können. In diesem Fall reichen wenige Moderatorenlizenzen.

Glücklicherweise haben fast alle Anbieter kostenlose Angebote (mit Beschränkungen) im Angebot, damit kann man einen Dienst für seine Anwendungsfälle testen bevor man sich festlegt. Hier sind die bekanntesten Dienste aufgelistet und beschrieben.

Zoom.us

Die Beliebtheit von zoom ist verständlich, da es sich um einen etablierten Dienst handelt, der leicht zu bedienen ist und dabei eine verlässliche Verbindungsqualität aufweist.

Das Unternehmen ist in den USA ansässig, man kann die Region des Rechenzentrums einschränken (z.B. Europa). Das Unternehmen wirbt mit „Sicherheit und Datenschutz haben bei uns oberste Priorität“ - das klingt vielversprechend, zumal das in der Vergangenheit nicht immer so war und zoom ist schon öfter wegen Sicherheitsmängel aufgefallen. Einige Unternehmen haben daher die geschäftliche Nutzung von Zoom und die Installation des Clients verboten.

Zoom hat Apps für Android, iOS, iPadOS, PC und Mac, funktioniert aber auch mit aktuellen Browsern. Die Apps sind leicht zu bedienen und lassen fast keine Wünsche an Funktionalität offen. Zur Zeit ist zoom Vorreiter bei den Gruppenräumen (Breakout Rooms): in der aktuellen Version ist nicht nur die Zuweisung der Teilnehmer in die Gruppenarbeitsräume möglich, sondern auch die Möglichkeit, dass die Teilnehmer sich den Gruppenarbeitsraum selbst wählen und wechseln können. Damit lassen sich mit zoom auch Formate wie Barcampsrealisieren. Andere Hersteller werden bestimmt bald nachziehen.

Microsoft Teams

Microsoft hat in diesem relativ neuen Dienst die Funktionen aus Skype for Business und die Dokumentenverwaltung von SharePoint verbunden. Damit ergibt sich in MS Teams eine Zusammenarbeitsplattform, ähnlich zu Slack und Google Workspaces.

Microsoft bietet den Teams-Client für Android, iOS, Windows, macOS und Linux an. Die Lösung bietet viele nützliche Funktionen für regelmäßig zusammenarbeitende Teams an. Für die Durchführung von Schulungen oder einzelner Workshops muss man jedoch ausreichend Zeit für die Einrichtung von MS Teams bei allen Teilnehmern einrechnen. Dafür belohnt MS Teams seine Benutzer nicht nur mit einer Video-Konferenzlösung, sondern auch einer Chat-Lösung und Dokumentenverwaltung. Auf Dokumente z.B. in MS Word oder MS PowerPoint können alle Teilnehmer simultan zugreifen und diese gleichzeitig bearbeiten. Dabei sieht jeder Teilnehmer, wo im Dokument sich die anderen Teilnehmer befinden. So erübrigt sich eine zusätzliche Lösung für kollaboratives Schreiben.

Microsoft wirbt ebenfalls mit Datenschutz, Sicherheit und Compliance in MS Teams und bietet es als Paket mit seinen anderen Cloud-Lösungen an (Office, Outlook, Ondrive, etc.).

GoToMeeting

Der Service von GoToMeeting ist schon länger am Markt etabliert und gilt als sehr zuverlässig, allerdings wirkt die Benutzerschnittstelle etwas älter. Wie bei zoom kann man eine App installieren oder ohne Installation im Browser arbeiten. 

Skype

Skype ist der Klassiker der Internet-Telefonie, der schon lange auch Bildverbindungen kann. Skype ermöglicht Verbindungen bis 50 Teilnehmer. Skype wurde 2011 von Microsoft gekaut und weitergeführt. Skype richtet sich an Endverbraucher und weniger an Geschäftskunden und erfreut sich nach wie vor noch großer Verbreitung.

WebEx

Der Dienst WebEx ist seit 2007 Teil von Cisco Systems, einem der größten Hersteller von Internet Hardware. WebEx bietet auch einen soliden Funktionsumfang und läuft stabil. Leider hatte ich persönlich keine so gute Erfahrungen damit gemacht: im aktuellen Chrome-Browser konnte ich den Ton nicht zum laufen bringen.

ClickMeeting

Weniger bekannt ist der Dienst ClickMeeting aus Polen, also eine EU-basierte Plattform. Die Plattform war ursprünglich stark auf Webinare ausgerichtet und bringt noch viele Marketing-Funktionen dafür mit. In der Teamarbeit braucht man diese natürlich nicht. Wichtige Funktionen für Workshops sind inzwischen aber auch vorhanden, z.B. die Möglichkeit von Gruppenarbeit in sog. Breakout-Räumen. Auch das Preismodell setzt stark auf Moderatorenlizenzen. Dieser Dienst hat viele Anhänger, weil er viele Funktionen für die Zusammenarbeit und Trainings bietet und zuverlässig funktioniert. 

Google Meet

Auch Google hat eine Videokonferenz-Lösung im Angebot: Google Meet. In Verbindung mit den Cloud-Diensten von Google (z.B. Google Drive, Google Docs, Google Tabellen) bietet sich mit „Google Workspaces“ (früher „G Suite“) eine vergleichbare Lösung zu MS Teams - allerdings zu einem Bruchteil der Kosten.

Google verspricht ihre „Produkte, darunter auch Meet, werden regelmäßig von unabhängigen Stellen auf ihre Steuerelemente für Sicherheit, Datenschutz und Compliance geprüft“. Dieses Datenschutzversprechen schließt die DSGVO und die Privacy-Shield-Vereinbarung ein. Europäische Unternehmen dürften sich mit diesem Angebot schwer tun und sollten sich bewußt machen, dass Google den BigBrotherAward schon mehrfach verliehen bekommen hat. 

Zoho Meeting

Für Nutzer der CRM-Lösung Zoho bietet sich die Lösung Zoho Meeting an. Diese Lösung kann noch nicht mit dem Funktionsumfang der großen Anbieter mithalten, bietet dafür aber vielfältige Integration in die CRM-Lösung von Zoho an und dürfte damit auch ihre Freunde finden.

Adobe Connect

Die Videokonferenz-Lösung von Adobe „Adobe Connect“ ist nicht gerade günstig, bietet dafür allerdings auch eine große Palette an Funktionen an. Dies ist vor allem nützlich, wenn man die Präsentation und das Layout gestalten möchte. Damit positioniert sich Adobe Connect stärker für Webinare und Schulungen als für die tägliche Zusammenarbeit im Team.

Jitsi Meet

Eine besondere Stellung nimmt die Lösung Jitsi Meet ein. Jitsi ist ein Open-Source-Projekt, das ohne einen zentralen Video-Serverdienst auskommt. Während bei den anderen Dienste alle Teilnehmer mit dem Server des Dienstanbieters verbunden sind, läuft bei Jitsu die Kommunikation direkt von Teilnehmer zu Teilnehmer. Die Teilnahme kann ohne Anmeldung und anonym erfolgen, die Gespräche und der Chat sind Ende-zu-Ende verschlüsselt. Das macht Jitsi zu einer besonders datensparsamen und sicheren Lösung. Der Preis dafür ist allerdings ein höherer Bedarf an Rechenkapazität, vor allem bei steigender Teilnehmerzahl. Gegen die geschäftliche Nutzung spricht auch der fehlende Support.

Weitere Dienste

Dies soll nur eine knappe Übersicht bekannter Anbieter sein, eine etwas längere Liste von Webkonferenz-Software findest du hier.

Die besten Tools für Barcamps und Konferenzen

In dieser Kategorie geht es nicht um die reine Video-Verbindung, sondern um die Gestaltung eines ganzen Tags oder Abend mit mehreren Veranstaltungen. Dazu gehört eine Lobby für den lockeren Austausch, der Möglichkeit mehrere Sessions parallel anzubieten etc.

Camper

Bei Camper handelt es sich um eine Softwarelösung speziell für Barcamps. Die Entwicklung und der Betrieb von barcamps.eu erfolgt durch den Deutschen Bundesjugendring e.V. getrieben. Der Service steht für kommerzielle Nutzung nicht zur Verfügung. Allerdings kann man sich die Software auf Github besorgen und auf eigenen Servern betreiben.

Unhangout

Unhangout ist eine Open-Source-Plattform für die Durchführung von großen Online-Events. Jede Veranstaltung hat eine Startseite, die hier Lobby heißt. Wenn die Teilnehmer ankommen, können sie sehen, wer sonst noch da ist und miteinander chatten. Gastgeber können ihre Community begrüßen und Einführungen in einem Videofenster vornehmen, das in die Lobby gestreamt wird. Die Teilnehmer können dann an Arbeitssessions teilnehmen, das sind Videochats in Kleingruppen, in denen vertiefende Gespräche, Peer-to-Peer-Learning und die Zusammenarbeit an Projekten stattfinden.

Hopin

Dieser Service versprich die all-in-one Veranstaltungsplattform für den Verbindungsaufbau zu sein. Wie auf einer Offline-Konferenz sind in Hopin die Bereiche Rezeption, Hauptbühne, Sessions, Begegnungsbereich und Ausstellung elektronisch abgebildet. Teilnehmer können sich elektronische zwischen diesen Bereichen frei bewegen und können sich in einen Vortrag setzen, in gemeinsamen Sessions mitmachen, sich mit anderen Teilnehmern austauschen oder über eine Online-Ausstellung der Sponsoren schlendern. 

Mit Hopin lassen sich zum Beispiel Bewerber-Messen, Fachkonferenzen, Produktpräsentationen, ein Firmen-Event oder Jahrestreffen organisieren. Die Teilnehmerzahl ist nicht limitiert, die Teilnehmer brauchen auch kein Account, müssen allerdings Name und E-Mail eingeben. Nur der Organisator benötigt ein Account und bezahlt auch dafür.

Der Service ist noch relativ neu am Markt. Eine deutsche Übersetzung ist noch nicht erfolgt, auch der Support könnte noch besser werden.

Airmeet

In die selben Fußstapfen wie Hopin tritt das Startup Airmeet in Indien. Dieser Service verspricht viele Funktionen, ist aber in der Praxis noch nicht ausgereift.

Die besten Tools für Online Entscheidungen, Umfragen und Interaktionen

In dieser Kategorie geht es darum die Teilnehmer vom Konsumenten einer Video-Veranstaltung in die Rolle eines aktiven Teilnehmers zu bringen. Hier sind einige Tools, die Diskussionen anregen, Abstimmungen oder Umfragen durchführen:

Diskussionen Online führen

  • Kialo ist eine Plattform um Diskussionen Online durchzuführen. Jede Diskussion beginnt mit einer These oder Frage. Zu dieser Frage können die Teilnehmer Pro-Argumente und Con-Argumente liefern. Kialo stellt Diskussionen als einen Baum aus aufeinander aufbauenden Pro- und Con-Argumenten dar. Ganz oben steht eine These, die von darunterliegenden Pro- und Con-Argumenten entweder unterstützt oder in Frage gestellt wird. Unter jedem dieser Argumente können wiederum weitere Pro- und Con-Argumente hinzugefügt werden.
  • Der Vereins Liquid Democracy e.V. entwickelt die Open Source Software Adhocracy. Diese erlaubt das gemeinsame Brainstorming, Umfragen, kommentieren eines Vorschlages, aufstellen einer Agenda, etc. Die Software hat sich schon in großen Basis-Demokratischen Prozessen mit mehreren Tausend Teilnehmern bewährt und kann für Online-Workshops begleitend oder als Vor- und Nachbereitung genutzt werden. Allerdings muss man dazu seinen eigenen Server aufsetzen.

Tools um Umfragen während eines Online Workshops durchzuführen

Diese Tools benötigen ein wenig Vorbereitung oder einen Co-Moderator, der während des Workshops die einzelnen Umfragen vorbereitet. Das Prinzip ist sehr einfach: den Teilnehmern wird im Online-Workshop eine Frage gestellt und diese können auf ihrem Gerät oder Smartphone die Frage beantworten. Der Moderator hat eine Ansicht der eintreffenden Ergebnisse, diese Ansicht kann er mit dem Videokonferenz-Tool teilen. Dann sehen alle Teilnehmer, wie sich die Ergebnisse der Abstimmung/Umfrage aufbauen. Das ist sehr vertrauensbildend, weil es unwahrscheinlich ist, dass sich eine so dynamische Darstellung manipulieren läßt.

Die verschiedenen Tools unterscheiden sich in den möglichen Darstellungen, die sie unterstützen, z.B.:

  • Umfragen
  • Multiple-Choice-Fragebogen
  • Skalen-Abfragen
  • offene Fragen (für eine Fragerunde)
  • Wort-Wolken

Hier eine Liste mit Anbietern:

  • ahaslides ist für kleine Teams bis 7 Personen kostenlos. Interessanterweise kann man den Dienst auch pro Workshop bezahlen und hat dann keine monatlichen Kosten.
  • Kahoot bietet ein spielbasiertes Lernwerkzeug, das über die meisten Webbrowser und über eine App gespielt werden kann. Kostenlos können ausgewählte Spiele mit 10 Teilnehmer ausprobiert werden.
  • mentimeter kann für zwei Fragen mit beliebig großen Publikum kostenlos genutzt werden.
  • Pigeonhole live kommt aus Singapore und erlaubt kostenlos bis zu 5 Fragen an 500 Teilnehmer.
  • Slido kann für 3 Umfragen, ein Brainstorming und ein Quiz mit bis zu 100 Teilnehmern kostenlos genutzt werden.
  • VOXR verspricht 100% DSGVO-konform zu sein und kann für Teams bis 20 Personen kostenlos eingesetzt werden.
  • Wooclap kann für zwei Fragen bis 1000 Teilnehmer kostenlos genutzt werden.

Diese Tools machen in der Regel Spaß, es lohnt sich diese in längeren Workshops immer wieder einzubauen.

Die besten Tools für eine digitale Pinnwand

Mithilfe der Software in dieser Kategorie können Notizen und Inhalte digital auf einer Arbeitsfläche, vergleichbar mit einer Pinnwand, gesammelt und verwaltet werden. Die meisten Videokonferenz-Lösungen haben bereits ein Whiteboard eingebaut. Wer mehr Funktionen benötigt, der kann zusätzlich eine digitale Pinnwand nutzen. Je nach Anbieter können Bilder, Post-it, Texte, geometrische Formen, Links, Videos uvm. an die Wand „gepinnt“ werden und mit Linien und Pfeilen miteinander verknüpft werden. Auf diese Weise kann man auch einfache Mindmaps, Flussdiagramme etc. erstellen.

Hier eine Liste mit Anbietern:

  • Mit BeeCanvas verspricht neben dem Online-Whiteboard noch Funktionen für das Projektmanagement: eine Aufgabenliste, ein Kalender und ein Kanban-Board.
  • Bluescape ist ein visueller kollaborativer Arbeitsbereich für das ganze Unternehmen und weniger für einzelne Workshops.
  • Collaboard ist noch relativ neu am Markt und hat noch einige Funktionen nicht implementiert, aber das Schweizer Unternehmen kann jetzt schon mit zahlreichen Templates punkten.
  • Conceptboard ist eine Entwicklung aus Stuttgart, die in Deutschland betrieben wird.
  • Deon ist eine Visual Collaboration Plattform aus Berlin, die bereits einige Kunden in der Automobilindustrie gewinnen konnte.
  • Lucidchart aus den USA bietet vor allem Unterstützung für die Visualisierung von Diagrammen, z.B. Organigramme, Prozessabläufe.
  • Miro ist wohl die beliebteste visuelle Kollaborationsplattform. Miro läuft im Browser und es gibt Apps für MacOS, Windows, iOS, Android, Surface Hub.
  • Mural ist der direkte Mitbewerber von Miro und mit diesem direkt vergleichbar.
  • Padlet legt viel Wer auf schönes Design und läuft im Browser und als App für Chrome, iOS, Android und Kindle.
  • Stormboard aus Kanada kommt ohne Apps aus und läuft nur im Browser.

Für alle Produkte gilt zu beachten, dass sie vom Moderator idealerweise vorbereitet werden. Nicht jedes Team kann damit umgehen, wenn es auf eine unendlich große, weiße Fläche trifft.

Die besten Tools für kollaboratives Schreiben

In diese Kategorie liste ich Tools auf mit denen ein Team gemeinsam Texte verfassen und weiterentwickeln kann. Mit der Änderungsverfolgung von MS Word können Teams bereits gemeinsam an Texten arbeiten. Die Datei kreist im Team und jedes Teammitglied trägt einen Baustein dazu bei. Die nachfolgenden Tools gehen einen Schritt weiter, sie lassen die Datei in der Cloud gespeichert und ermöglichen so jedem Teammitglied gleichzeitig am Text zu arbeiten. Das kann in größeren Gruppen verwirrend und lustig wirken, spart jedoch viel Zeit. Wie bei einer Kartenabfrage, wo jeder Teilnehmer gleichzeitig auf eine Karte schreibt, können hier die Aktivitäten parallel ausgeführt werden. So können in relativ kurzer Zeit längere Texte verfasst werden, ohne dass alle Teilnehmer zur Passivität verdammt sind bis der Schriftführer alle Worte korrekt eingetippt hat.

  • Cryptpad glänzt besonders durch den eingebauten Datenschutz im Vergleich zu anderen web-basierten Lösungen. CryptPad verschlüsselt alle Dokumente, bevor sie an den Server weitergeleitet werden. Die anderen Lösungen verschlüsseln die Daten für den Transport, aber der Hersteller kann die Daten wieder entschlüsseln. Natürlich kannst du den Schlüssel selbst bestimmen und auch an Kolleginnen und Kollegen weiterreichen, damit diese in deinem Dokument mitarbeiten können. Mit CryptPad können nicht nur “Rich-Text”-Dokumente erstellt werden, sondern auch Umfragen, To-Do-Listen, Präsentationen, Tabellen, Kanban-Boards und Whiteboards.
  • Dropbox Paper basiert auf dem bekannten Dienst Dropbox zur Cloudspeicherung und Synchronisierung von Dateien zwischen unterschiedlichen Computern, Smartphones oder Tablets. Dropbox Paper stellt alle wichtigen Funktionen zur Dokumentbearbeitung bereit. Texte können online bearbeitet und Tabellen, Bilder und Videos problemlos eingebettet werden. Die Dokumente werden in der eigenen Dropbox gespeichert, insofern ist die kostenlose Erstellung eines Dropbox-Accounts erforderlich.
  • Etherpad ist ein Open Source Projekt und ermöglicht die gleichzeitige Erstellung und Bearbeitung von Texten. Die Software kann man selbst betreiben oder man nutzt eine offene Installation. Der Editor ist einfach gehalten, dafür kommt er aber auch mit sehr vielen Beteiligten zurecht.
  • Google hat zwei Angebote: Google Docs richtet sich an private Nutzer und Google Workspaces an geschäftliche Nutzer. Wie bei Microsoft handelt es sich hierbei um eine ganze Suite von Office Produkten: Gmail, Meet, Kalender, Docs, Tabellen, Präsentationen, Formulare, etc. Wer sich auf Google einlassen möchte, erhält ein vollumfängliches Paket für die Zusammenarbeit für einen günstigen Preis.
  • Für Freunde von Markdown ist HackMD gemacht. Gearbeitet wird mit der Formatierungssprache Markdown, neben reinen Texten können auch Folien, ganze Bücher oder Notizen verwaltet werden.
  • Microsoft Office ist nun auch als web-basierte Version der Office-Suite von Microsoft verfügbar und umfasst alle bekannten Apps, die auch Office 365 mit sich bringt: Word, Excel, PowerPoint, OneNote etc. Die Dateien werden nicht lokal gespeichert, sondern direkt in der Cloud vom Microsoft. Dadurch ist die parallele Bearbeitung während eines Workshops möglich. Diese Lösung ist mit MS Teams integriert.
  • Notion ist ein All-in-One-Arbeitsbereich für Notizen, Aufgaben, Wikis und Datenbanken. Damit erlaubt Notion mehr als nur gemeinsames Schreiben von Dokumenten.
  • Nuclino ist eine Web-App für die kollaborative Erstellung von Wiki-Texten. Für kleinere Textmengen ist die Nutzung kostenlos. Es sind alle grundlegenden Funktionen vorhanden (z.B. Bilder und Tabellen einfügen), der Editor kann nicht mit Microsoft oder Google mithalten. Dafür ist die Web-App übersichtlich gehalten und ermöglicht es Nutzern Dokumente einfach in einer Baumstrukturabzulegen (wie im Dateisystem). Nuclino bietet eine Import- und Exportfunktion für verschiedene Formate an.
  • Wer mit LaTeX zurecht kommt, der kann Overleaf im Team nutzen. Mit LaTeX als Grundlage richtet sich dieser Dienst vor allem an Universitäten.

Weitere Tools für die digitale Zusammenarbeit

Hier noch einige weitere Tools, die eine Zusammenarbeit in Workshops erleichtern können:

  • Farbenfrohe Mindmaps können mit coggle.it gemeinsame erstellt werden. Da coogle auch Schleifen erlaubt, sind auch andere Diagrammtypen (z.B. Flussdiagramme) möglich. Der Dienst aus England bietet kostenlos ein privates Diagramm und unbegrenzt viele öffentliche Diagramme an.
  • Mindmaps kann man mit mindmeister in der Cloud erstellen. Dadurch können alle Teammitglieder gleichzeitig an einer Mindmaps arbeiten. In der kostenlosen Version können drei Mindmaps erstellt werden.
  • Mit Trello kann man kanban-Boards im Team erstellen. Karten können auch Dokumente, Kommentare, Bilder angehängt werden, so dass es für viele Zwecke gemeinsam eingesetzt werden kann. Kostenlos kann man bis zu 10 Boards erstellen und eine Erweiterung („Power-up“) nutzen. Das Trello-Team aus New York gehört inzwischen zu Atlassian, die mit Jira und Confluence noch weitere nützliche Tools vor allem für Software-Entwicklungsteams anbieten.
  • Das Tool Wrike erlaubt die Verwaltung ganzer Projektfamilien, wobei sowohl klassisches als auch agiles Projektmanagement möglich ist. Es ist eine Online-Version einer Kreuzung aus MS Projects und Trello, angereichert um Berichte und einfache Workflows.
  • Ursprünglich war Slack eine chatbasierte Kommunikationsplattform für Teams. Inzwischen ist Slack eine vollwertige Plattform für die Zusammenarbeit in Teams: Austausch von Dateien, Workflows, Audio- und Videoanrufe, uvm.
  • Mattermost ist eine Open-Source-Alternative zu Slack.
  • HumHub ist eine kostenlose Social Network Software aus München mit der die Kommunikation und das Arbeiten in Teams unterstütz wird. Es bietet Funktionen wie Kalender, Wiki und Umfragen.
  • Mit dem variablen Zufallsgenerator lassen sich schnell "Freiwillige" bestimmen, aber auch eine Reihenfolge für das Meeting festlegen: Dazu alle Namen in das Feld "Ziehung von mehreren Wörtern" eintragen und bei Anzahl die Teilnehmerzahl eintragen. Mit einem Klick auf "Zufällig ermitteln" bekommt man eine gewürfelte Reihenfolge zurück.

Fazit

Die Übersicht zeigt, dass es schon viele Werkzeuge, die Online Workshops bereichern und interessanter machen können, gibt. Doch der Bedarf ist ebenso groß, so dass wir noch viele Innovationen in diesem Umfeld erleben werden. 

Auch wenn ein Tool genau das bietet, was man gerne hätte, so muss man für den Einsatz in europäischen Unternehmen die Datenschutz-Bedingungen und Sicherheitsaspekte vorher genau betrachten.

Hat man ein Tool dann im Einsatz, dann stellt man fest, dass sie den Teilnehmern oft Spaß machen, neue Vorgehensweisen ermöglichen und frischen Wind in Online Workshops bringen.

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